Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:1738
Zwei Jünger gehn nach Emmaus
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:1738
Title: Zwei Jünger gehn nach Emmaus
Cycle: Geistliches Singen und Spielen II (1717/1718)
First performance: April 18, 1718
Text written by: Erdmann Neumeister (1671-1756)
Text published: 1711
Event: Ostermontag / Easter Monday |
Transcription |
Version in modern German |
ZWey Jünger gehn nach Emmaus
Bekümmert und betrübet.
Und dencken da/
Sie würden den
Den ihre Seele liebet/
Nun nimmermehr nicht wieder sehn.
Und doch ist JEsus ihnen nah/
Ja/ näher/ als sie dencken.
Es geht noch immer so/
Dass mancher klagen muß/
Sein Leben sey ein Weg nach Emmaus.
Doch JEsus ist nicht weit.
Der stillet durch Zufriedenheit
Das Kummer=volle Kräncken/
Und macht auf das Trauren froh.
Es geht noch immer so.
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1. Rezitativ
Zwei Jünger gehn nach Emmaus
Bekümmert und betrübet.
Und denken da,
Sie würden den
Den ihre Seele liebet,
Nun nimmermehr nicht wieder sehn.
Und doch ist Jesus ihnen nah,
Ja, näher, als sie denken.
Es geht noch immer so,
Dass mancher klagen muss,
Sein Leben sei ein Weg nach Emmaus.
Doch Jesus ist nicht weit.
Der stillet durch Zufriedenheit
Das Kummervolle Kränken,
Und macht auf das Trauen froh.
Es geht noch immer so. |
Esa. XLIX. v. 14.
Zion spricht : Der Herr hat mich verlassen ! Der Herr hat mein vergessen.
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2. Chor
Jesaja 49,14
Zion spricht: Der Herr hat mich verlassen! Der Herr hat mein vergessen. |
I.
Mein Hertz / was kränckest du dich doch/
Und weist dich nicht zu fassen ?
Je lebet doch dein JEsus noch/
Der wird dich nicht verlassen.
Er weiß die Schmertzen alle wohl/
Die dich so ängstlich drücken.
Jedoch er weiß auch wenn er soll
Die Freuden=Stunde schicken.
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3. Arie
I.
Mein Herz, was kränkest du dich doch,
Und weist dich nicht zu fassen?
Je lebet doch dein Jesus noch,
Der wird dich nicht verlassen.
Er weiß die Schmerzen alle wohl,
Die dich so ängstlich drücken.
Jedoch er weiß auch wenn er soll
Die Freudenstunde schicken. |
Psalm. IV. v. 4.
Erkennet doch / daß der HErr seine heiligen wunderlich führet.
2.
Zwar offtmahls gehts so wunderlich/
Als wäre GOtt verlohren /
Und alles Elend hätte sich/
Gantz wieder uns verschworen.
Wiewohl es geh und noch so hart;
Er geht uns doch zur Seiten/
Und will durch seine Gegenwart
Uns allen Trost bereiten.
Psalm. XXXVII. v. 28
Der HErr verläst seine Heiligen nicht. Ewiglich werden sie bewahret.
3.
Man seh nur GOtt ins Hertze nein/
Das muß vor Liebe wallen.
Er ist ja unser / wir sind sein/
So läst er uns nicht fallen.
Verbirgt er sich zu mancher Zeit/
Und will kein Trostlicht scheinen?
So prüfft er die Gelassenheit /
Und wie wirs mit ihm meinen.
Thron. III. v. 26
Es ist ein köstlich Ding / geduldig seyn / und auf die Hülffe des HErrn hoffen.
4.
Doch hofft man nur beständiglich /
Und schweigt gedultig stille.
Als denn so offenbahrt er sich
Mit seiner Gnaden=Fülle.
Je näher Creutz / je näher GOtt.
durch stille=seyn und hoffen
Steht uns der Weg aus Angst und Noth
Ja selbst der Himmel offen.
Auf dich hoffen wir/lieber HErr !
In Schanden lass mich nimmermehr.
Amen.
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4. Chor
Psalmen 4,4
Erkennet doch, dass der Herr seine heiligen wunderlich führet.
2.
Zwar oftmals geht‘s so wunderlich,
Als wäre Gott verloren,
Und alles Elend hätte sich,
Ganz wieder uns verschworen.
Wiewohl es geh und noch so hart;
Er geht uns doch zur Seiten,
Und will durch seine Gegenwart
Uns allen Trost bereiten.
Psalmen 37,28
Der Herr verlässt seine Heiligen nicht. Ewiglich werden sie bewahret.
3.
Man seh‘ nur Gott ins Herze nein,
Das muss vor Liebe wallen.
Er ist ja unser, wir sind sein,
So läst er uns nicht fallen.
Verbirgt er sich zu mancher Zeit,
Und will kein Tröstlich scheinen?
So prüft er die Gelassenheit,
Und wie wir‘s mit ihm meinen.
Klagelieder 3,26
Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein, und auf die Hilfe des Herrn hoffen.
4.
Doch hofft man nur beständiglich,
Und schweigt geduldig stille.
Als denn so offenbart er sich
Mit seiner Gnadenfülle.
Je näher Kreuz, je näher Gott.
durch stille sein und hoffen
Steht uns der Weg aus Angst und Not
Ja selbst der Himmel offen.
Auf dich hoffen wir, lieber Herr!
In Schanden lass mich nimmermehr.
Amen. |
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Transcription and version in modern German dedicated to Ms. Grażyna Banduch |
Transkrypcja oraz wersja we współczesnym języku niemieckim dedykowana p. mgr Grażynie Banduch |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (September, October 2018)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2018) |