Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:834
Ich habe Lust abzuscheiden
Original German Text |
Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:834
Title: Ich habe Lust abzuscheiden
Cycle: Geistliche Poesien (1714/1715)
1st performance: October 6, 1715
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1717
Event: 16.So.n.Trin. / 16th Sunday after Trinity |
Transcription |
Version in modern German |
Am XVI. Sonntage nach Tri=
nitatis. |
Am 16. Sonntage nach Trinitatis. |
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1. Coro |
ICh habe Lust/ abzuscheiden/ und bey Christo zu
seyn. Phil. I, 23. |
Ich habe Lust abzuscheiden und bei Christo zu sein.
Philipper 1, 23. |
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2. |
Vielleicht wird bald die Stunde schlagen
Da man mich wird zu Grabe tragen/
Und ich gewünscht erlöset bin.
Wenn diese Hütte wird zerbrechen/
Wird meine Seele freudig sprechen :
Mit Fried und Freud ich fahr dahin. |
Vielleicht wird bald die Stunde schlagen
Da man mich wird zu Grabe tragen,
Und ich gewünscht erlöset bin.
Wenn diese Hütte wird zerbrechen,
Wird meine Seele freudig sprechen:
Mit Fried und Freud ich fahr dahin. |
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3. Coro |
Mit Fried und Freud ich fahr da=
hin / in GOttes Willen. Getrost ist
mir mein Hertz und Sinn / sanfft und
stille ; wie GOtt mir verheissen hat /
der Tod ist mein Schlaff worden. |
Mit Fried und Freud ich fahr dahin,
in Gottes Willen.
Getrost ist mir mein Herz und Sinn,
sanft und stille;
wie Gott mir verheißen hat,
der Tod ist mein Schlaff worden. |
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4. Aria |
Kein Tod kan mich verderben.
Er bringt den Leib zur Ruh.
Den/ als des Himmels Erben/
Deckt GOttes Auffsicht zu/
Biß daß er auffersteht/
Und in die Freude geht/
Die Christis ihm wird geben.
Denn Christus ist mein Leben. |
Kein Tod kann mich verderben.
Er bringt den Leib zur Ruh.
Den, als des Himmels Erben,
Deckt Gottes Aufsicht zu,
Bis dass er aufersteht,
Und in die Freude geht,
Die Christi‘s ihm wird geben.
Denn Christus ist mein Leben. |
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5. Coro |
Christus der ist mein Leben / ster=
ben ist mein Gewinn. Dem thu ich
mich ergeben. Mit Freud fahr ich
dahin. |
Christus der ist mein Leben, sterben ist mein Gewinn. Dem tu ich mich ergeben. Mit Freud fahr ich dahin. |
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6. Aria |
Meine Seele zieht indessen
In die Friedens=Wohnung ein.
O wer kan die Lust ermessen /
Welche da wird ewig seyn ?
Hier ist eine Jammer = Höle :
Dort hört alles Leiden auf.
Freude dich von Hertzen drauf.
Freu dich sehr/ o meine Seele !
Freu dich sehr / o meine Seele! |
Meine Seele zieht indessen
In die Friedenswohnung ein.
O wer kann die Lust ermessen,
Welche da wird ewig sein?
Hier ist eine Jammerhölle:
Dort hört alles Leiden auf.
Freude dich von Herzen drauf.
Freu dich sehr, o meine Seele!
Freu dich sehr, o meine Seele! |
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7. Coro |
Und vergiß all Noth und Quaal / weil
Dich nun Christus dein HErre / rufft
Aus diesem Jammerthal. Aus Trüb=
sal und großem Leid solt du fahren
in die Freud / die kein Ohr je hat ge=
höret / und in Ewigkeit auch währet. |
Und vergiss all Not und Qual,
weil Dich nun Christus dein Herre,
ruft aus diesem Jammertal.
Aus Trübsal und großem Leid
sollt du fahren in die Freud,
die kein Ohr je hat gehöret
und in Ewigkeit auch währet. |
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8. Coro |
Will GOtt/ daß ich soll länger warten ?
Ich warte/ wie es ihm gefällt.
Die Welt
Wird zwar mit Dornen stechen ;
Doch wenn mein JEsus mich in seiner Gnade
hält/
So ist mir ein Garten/
Wo lauter Rosen blühn/
Biß ich sie kan im Paradiese brechen.
Inzwischen will ich ihn
Mir einem Seuffzer stets umbfangen/
Der heisst: Hertzlich thut mich verlangen ! |
Will Gott, dass ich soll länger warten?
Ich warte, wie es ihm gefällt.
Die Welt
Wird zwar mit Dornen stechen;
Doch wenn mein Jesus mich in seiner Gnade hält,
So ist mir ein Garten,
Wo lauter Rosen blüh‘n,
Bis ich sie kann im Paradiese brechen.
Inzwischen will ich ihn
Mir einem Seufzer stets umfangen,
Der heißt: Herzlich tut mich verlangen! |
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9. Coro |
Hertzlich thut mich verlangen nach
einem seel’gen End. Weil ich hie bin
umbfangen mit Trübsal und Elend.
Ich hab Lust abzuscheiden von dieser
argen Welt / sehn mich nach ew gen
Freuden. O JEsu/komm nur bald ! |
Herzlich tut mich verlangen
nach einem sel’gen End.
Weil ich hie bin umfangen
mit Trübsal und Elend.
Ich hab Lust abzuscheiden
von dieser argen Welt,
sehn mich nach ew’gen Freuden.
O Jesu, komm nur bald! |
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To the most venerable and most gracious Ms. Grażyna Banduch I dedicate the transcription and the modernized version of the text. |
Najczcigodniejszej i najłaskawszej Pani Magister Grażynie Banduchównie poświęcam transkrypcję oraz wersję uwspółcześnioną tekstu. |
Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (April 2020)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2020) |