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Page 2a - Orgel-Skandal in der Frauenkirche - Ein öffentlicher Aufruf
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All is NOT Right with the Reconstruction of the
Frauenkirche in Dresden!!!!!!!!
Here is the original German text of the open letter that Günter Blobel and Christoph Wolff have published in opposition to the
construction of the Güttler Abomination and in support of the construction of a replica of the orginal 1736 Gottfried Silbermann
oragn in the reconstructed Frauenkirche in Dresden. Please note the list of eminent musicians, musicologists, organists, and
organologists who have signed their names to this letter in wholdhearted endorsement of Dr. Blobel's and Prof. Wolff's plea:
Orgel-Skandal in der Frauenkirche
Ein öffentlicher Aufruf
Mit der wiedererstehenden Dresdner Frauenkirche wird der Weltkultur ein bedeutendes Kunstwerk und der Stadt Dresden ein
charakteristisches Wahrzeichen zurückgegeben. Alle, die den ästhetisch und bautechnisch höchst anspruchsvollen Wiederaufbau
einleiteten, einigten sich darauf, George Bährs architektonisches Meisterwerk vollständig und in originaler Form wiederzuerrichten.
Auch bei teilweise heftig umstrittenen Details wie Kuppelkonstruktion, Wiedereinfügung des abgestürzten Westgiebels,
Rekonstruktion der Chor-Schranke oder Farbgebung des Inneren entschied man sich für die barocke Originalgestalt. Folgerichtig
wurden die erbetenen Spenden ausdrücklich auch dafür bestimmt, die berühmte Orgel Gottfried Silbermanns zu rekonstruieren,
deren Einweihung 1736 Johann Sebastian Bach mit einem Konzert krönte.
Die Stiftung Frauenkirche entschied sich jedoch kürzlich dafür, hinter dem nachgeschaffenen Orgelprospekt ein modernes
Instrument ohne Übernahme bau- oder klangspezifischer Details von Silbermann-Orgeln bauen zu lassen. Ein
Dispositionsvorschlag der Orgelkommission, der bedauerlicherweise keine professionell ausgewiesenen Orgelbauer und
Orgelforscher angehören, will hinter der nunmehr irreführenden historischen Fassade eine "Universalorgel" mit 70 Registern
(gegenüber 43 bei Silbermann) aufstellen und bezieht ein Fernwerk im Stil der Zeit um 1900 sowie einen elektrischen Fernspieltisch
ein.
Für die Abkehr vom originalgetreuen Nachbau der Silbermann-Orgel von 1732-36 nannte man Gründe, die von international
prominenten Organisten, Orgelbauern und Orgelwissenschaftlern erschöpfend widerlegt wurden. Der Verweis auf die angeblich
ungenügende Dokumentation des Originalzustandes zeugt von Unkenntnis oder bewusster Ignoranz des Forschungsstandes. Die
Befürchtung, dass auf einer Orgel des späten Silbermann-Stils nur ein erheblich eingeschränktes Musikrepertoire spielbar sei, lässt
sich schon anhand der frühen Silbermann-Orgel im Freiberger Dom entkräften, darüber hinaus mit zahlreichen weiteren historischen
Orgeln. Der inder Frauenkirche erzielbare singuläre Einklang von nachgeschaffenemRaum und Instrument wiegt den Verlust einer
(vielerorts möglichen) adäquaten Darstellung romantischer und neuerer Orgelliteratur um ein Vielfaches auf. Auch die
Rücksichtnahme auf große Oratorienchöre und Orchester erscheint deplaziert, da sich deren symphonische Bedürfnisse wegen der
extremen Entfernung der Orgel (17 Meter über dem Aufführungsplatz im Altarraum) ohnehin nicht erfüllen lassen. Hingegen können
kleinere vokal-instrumentale Ensembles, die zunehmend in historischer Aufführungspraxis und barocker Kammerton-Stimmung
musizieren, auf der hochgelegenen Orgelempore mit der großen Orgel einzigartig zusammenwirken.
Die Preisgabe der ursprünglichen Zielsetzung bedeutet einen skandalösen Verstoß gegen den Geist des Gesamtvorhabens
Frauenkirche. Es zerstört das Vertrauen der Spender in den Bauherrn, zumal auch der Hauptsponsor veranlasst wurde, sein über
Jahre konsequent vertretenes Spendenziel aufzugeben. Das Risiko von Rückforderungen gezahlter Beträge droht. Noch ist bis zur
geplanten Auftragserteilung Anfang 2002 Zeit, einen Orgelbau zu verhindern, der sich weder ästhetisch noch musikalisch
rechtfertigen lässt. Mit ihm würde eine einmalige Chance vertan, gemeinsam mit der teilerhaltenen Orgel aus der Silbermann-Schule
in der Kathedrale die Vielfalt des Musiklebens zu erhöhen statt zu nivellieren und die Attraktivität Dresdens als facettenreiche
Musikstadt zu vergrößern. Wir fordern deshalb die Verantwortlichen nachdrücklich auf, die abwegigen Planungen zu annullieren
und, gestützt auf ausgewiesene Fachleute, die historische Silbermann-Orgel so gewissenhaft zu rekonstruieren, wie es dem gesamten
Wiederaufbau der Frauenkirche angemessen ist und von der Öffentlichkeit zurecht erwartet wird.
Prof. Dr. Dr. Günter Blobel,
Nobelpreisträger,
Mitglied des Kuratoriums Dresdner Frauenkirche,
Rockefeller University, New York, NY
Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Wolff,
Direktor des Bach-Archivs Leipzig,
Harvard University, Cambrige, MA
Mitunterzeichner
Prof. Dr. Hans Davidsson (Göteborg), Organist und Organologe
Prof. Nikolaus Harnoncourt (St. Georgen, Salzburg), Dirigent
Prof. Robert Leicht (Hamburg, Berlin, Erfurt), Präsident der Ev. Akademie zu Berlin
Prof. Gustav Leonhardt (Amsterdam), Organist, Cembalist und Dirigent
Prof. Dr. Kimberly Marshall (Phoenix, AZ), Organistin und Organologin
Prof. Daniel Roth (Paris, Frankfurt/M.), Organist
Prof. Wolfgang Rübsam (Saarbrücken, Appleton, WI), Organist
Prof. Masaaki Suzuki (Tokio), Organist und Dirigent
Prof. Dr. L. Ferdinando Tagliavini (Bologna, Fribourg), Organist und Organologe
Prof. Harald Vogel (Bremen), Organist und Organologe
Prof. Jean-Claude Zehnder (Basel), Organist
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