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Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:1159
Nimm von uns, Herr
Original German Text

Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:1159
Title: Nimm von uns, Herr
Cycle: Geistliche Poesien (1714/1715)
1st performance: August 18, 1715
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1717
Event: 10.So.n.Trin. / 10th Sunday after Trinity

Transcription

Version in modern German

Am X. Sonntage nach Trini=
tatis.

Am 10. Sonntage nach Trinitatis.

 

1. Coro

NImm von uns / HErr / du treuer
GOTT/ die schwere Straff und
Grosse Ruth/ die wir mit Sünden ohne
Zahl verdienet haben allzumahl. Be=
hüt für Krieg und theuer Zeit / für
Seuchen/ Feu’r / und grossem Leid.

Nimm von uns, Herr, du treuer Gott,
die schwere Straff und Große Rut,
die wir mit Sünden ohne Zahl
verdienet haben allzumal.
Behüt‘ für Krieg und teuer Zeit,
für Seuchen, Feu’r und großem Leid.

 

2. Rezitative

GOtt ist die lautere Barmhertzigkeit.
Sonst wär er längst schon des Erbarmens müde.
Von einer biß zur andern Zeit
Beut sich sein Gnaden=Friede
Den Menschen treulich an.
GOTT will sie gern/ ach gar zu gern !
In Himmel ziehn/ weil er sie hertzlich liebet.
Wiewohl/ sie kehren sich nicht dran.
Ach daß sie doch
So gar verstockt und blind/
Und unvernünfft’ger noch/
Als unvernünft’ge Thiere sind !
Ein Ochse kennet seinen Herrn/
Ein Esel den/ der ihm das Gutter giebet ;
Ein Kranich mercket seine Zeit ;
Sie wird genau vom Storck in acht genommen ;
Die Turtel=Taube weiß/we sie soll wieder koen :
Und/ ach ! ein Mensch denckt nicht so weit/
Daß er sein Heyl bedächte /
Und was ihm GOttes Gnade brächte.
Wird GOttes Güte nun
So schnöde mißgebraucht ;
Was kann er endlich anders thun/
Als daß nach viel verschonen
Das Feuer seiner Straffe raucht/
Den Spöttern nach Verdienst zu lohnen ?

Gott ist die lautere Barmherzigkeit.
Sonst wär er längst schon des Erbarmens müde.
Von einer bis zur andern Zeit
Beut‘ sich sein Gnadenfriede
Den Menschen treulich an.
Gott will sie gern, ach gar zu gern!
In Himmel zieh‘n, weil er sie herzlich liebet.
Wiewohl, sie kehren sich nicht dran.
Ach dass sie doch
Sogar verstockt und blind,
Und unvernünfft’ger noch,
Als unvernünft’ge Tiere sind!
Ein Ochse kennet seinen Herrn,
Ein Esel den, der ihm das Guter giebet;
Ein Kranich merket seine Zeit;
Sie wird genau vom Stork in acht genommen;
Die Turteltaube weiß, wenn sie soll wieder kommen:
Und, ach! ein Mensch denkt nicht so weit,
Dass er sein Heil bedächte,
Und was ihm Gottes Gnade brächte.
Wird Gottes Güte nun
So schnöde missgebraucht;
Was kann er endlich anders tun,
Als dass nach viel verschonen
Das Feuer seiner Straffe raucht,
Den Spöttern nach Verdienst zu lohnen?

 

3. Aria

GOTT ziehet uns zum Guten/
Und hauet erst mit Ruthen/
Als wies ein lieber Vater macht :
Kan er mit solchen Schlägen
Die Sünder nicht bewegen/
Daß sein gerechter Zorn erwacht ;
Muß er die Ruth‘ ins Schwerdt ver=
wandeln/
Und als ein strenger Richter handeln.

Gott ziehet uns zum Guten,
Und hauet erst mit Ruten,
Als wies ein lieber Vater macht:
Kann er mit solchen Schlägen
Die Sünder nicht bewegen,
Dass sein gerechter Zorn erwacht;
Muss er die Rut‘ ins Schwert verwandeln,
Und als ein strenger Richter handeln.

 

4. Rezitative

Ach laß uns doch in Zeiten
Zu wahrer Busse schreiten.
H E R R Zebaoth/
Du bist der alte GOTT.
Die Gnaden=Thür muß immer offen stehn.
Bekennen wir sie Sünden/
So lässest du Vergebung finden/
Und vor Gerechtigkeit Barmhertzigkeit ergehn.

Ach, lass uns doch in Zeiten
Zu wahrer Busse schreiten.
Herr Zebaoth,
Du bist der alte Gott.
Die Gnadentür muss immer offen steh‘n.
Bekennen wir sie Sünden,
So lässest du Vergebung finden,
Und vor Gerechtigkeit Barmherzigkeit ergeh‘n.

 

5. Coro

HERR ! wir erkennen unser gottloß Wesen/und
unsrer Väter Missethat. Denn wir haben wieder
dich gesündiget. Aber um deines Nahmens willen
laß uns nicht geschändet werden.Laß den Thron die=
ner Herrlichkeit nicht erspottet werden. Gedencke
doch/ und laß denen Bund mit uns nicht auffhören.
Jer. XIV, 20. 21.

Herr! wir erkennen unser gottlos Wesen und unsrer Väter Missetat. Denn wir haben wieder dich gesündiget. Aber um deines Namens willen lass uns nicht geschändet werden. Lass den Thron diener Herrlichkeit nicht spottet werden. Gedenke doch und lass denen Bund mit uns nicht aufhören.
Jeremia 14, 20 – 21

 

6. Aria

Ach ! du lieber GOtt/ verschone/
Und vergieb die Missethat !
Wohl verdient sind alle Plagen/
Daß du unsre Stadt und Land
Mit der Rache deiner Hand
Unbarmhertzig möchtest schlagen.
Aber doch erbarme dich/
Itzt/ wie vormahls/ väterlich.
Blick‘ auf uns in deinem Sohne/
Welcher dich versöhnet hat.
Ach ! du lieber GOtt/ verschone/
Und vergieb die Missethat !

Ach! du lieber Gott, verschone,
Und vergib die Missetat!
Wohl verdient sind alle Plagen,
Dass du unsre Stadt und Land
Mit der Rache deiner Hand
Unbarmherzig möchtest schlagen.
Aber doch erbarme dich,
Jetzt, wie vormals, väterlich.
Blick‘ auf uns in deinem Sohne,
Welcher dich versöhnet hat.
Ach! du lieber Gott, verschone,
Und vergib die Missetat!

 

7. Coro

Leit uns mit deiner rechten Hand/
und segne unser Stadt und Land.
Gieb uns allzeit dein heil’ges Wort.
Behüt fürs Teuffels List und Mord.
Verleih ein seel’ges Stündelein/
Auf daß wir ewig bey dir
seyn.

Leit‘ uns mit deiner rechten Hand
und segne unser Stadt und Land.
Gib uns allzeit dein heil’ges Wort.
Behüt‘ für‘s Teufels List und Mord.
Verleih ein sel’ges Stündelein,
Auf dass wir ewig bei dir sein.

   

To the most venerable and most gracious Ms. Grażyna Banduch I dedicate the transcription and the modernized version of the text.

Najczcigodniejszej i najłaskawszej Pani Magister Grażynie Banduchównie poświęcam transkrypcję oraz wersję uwspółcześnioną tekstu.

Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (April 2020)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2020)

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