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Georg Philipp Telemann
Cantata TVWV 1:1573
Wer bei Gott in Gnaden ist
Original German Text

Number in Telemann Vokal Werke Verzeichnis Catalogue: TVWV 1:1573
Title: Wer bei Gott in Gnaden ist
Cycle: Geistliche Poesien (1714/1715)
1st performance: June 24, 1715
Text written by: Erdmann Neumeister
Text published: 1717
Event: Johannis / Feast of Nativity of St John the Baptist

Transcription

Version in modern German

Am Feste Johannis des Täufers.

Am Feste Johannis des Täufers

 

1. Aria

WEr bey GOtt in Gnaden ist/
Darff sich warlich nicht beschweren/
Wenn sich Menschen vom ihm kehren/
Und ihn alle Welt vergißt.
Bald verwelcken Rosen=Blätter/
Bald verschwindet Rauch und Dunst/
Bald verändert sich das Wetter :
Eben so ist Menschen Gunst.

Wer bei Gott in Gnaden ist,
Darf sich wahrlich nicht beschweren,
Wenn sich Menschen vom ihm kehren,
Und ihn alle Welt vergisst.
Bald verwecken Rosenblätter,
Bald verschwindet Rauch und Dunst,
Bald verändert sich das Wetter:
Ebenso ist Menschen Gunst.

 

2. Coro

Die Gottes Gnad alleine steht fest/
und bleibt in Ewigkeit bey seiner lieb’n
Gemeine/ die stets in seiner Furcht be=
reit/die sein Bund behalten. Er herrscht
im Himmelreich. Ihr starcken Engel/
waltet sein’s Lobs / und dient zugleich
dem grossen HErrn zu Ehren/u treibt
sein heil’ges Wort. MeinSeel soll auch
vermehren sein Lob an allem Orth.

Die Gottes Gnad alleine
steht fest und bleibt in Ewigkeit
bey seiner lieb’n Gemeine,
die stets in seiner Furcht bereit,
die seinen Bund behalten.
Er herrscht im Himmelreich.
Ihr starken Engel, waltet sein’s Lobs,
und dient zugleich dem großen Herrn zu Ehren
und treibt sein heil’ges Wort.
Meine Seel soll auch vermehren
sein Lob an allem Orth.

 

3. Rezitative

Was mangelt dem/
Den GOttes Gnad umbfähet ?
Wenn er zu GOtt mit einer Bitte gehet/
Ist ihm das Opfer angenehm.
Er darff mit GOtt/ als seinem Vater / sprechen.
Zum Tempel ist sein Hertz geweyht/
Da wohnet GOtt mit seiner Heiligkeit.
Stösst ihm bald diß/ bald jenes zu ?
Die Seele bleibt in stiller Ruh.
Kein Sturm kan ihre Hoffnung brechen.
Er hält sich fest an GOttes rechte Hand/
Und da ist ihm der sichre Trost bekannt/
Daß ohne GOttes Willen
Ihm nichts begegnen kan.
Was nun sein GOtt verhängt und und thut/
Ist alles wohl gethan.
Dadurch weiß sich der Blöde Muth
Voll Freudigkeit zu stillen.
Das Creutz ist ihm ein Feyerkleid/
Darinnen GOttes Kinder prangen/
Das zieht er willig an/
Und denckt an jene Herrlichkeit/
Die er im Himmel soll empfangen.
In GOttes Gnade geht sein gantzer Lebenslauff.
Wie sie des Abends war / kömmt sie des Morgens
wieder.
In GOttes Gnade legt er sich zu Bette nieder.
In GOttes Gnade steht er von dem Lager auf.
In GOttes Gnade schläfft er auch im sterben ein.
In GOttes Gnade wird er ewig seelig seyn.

Was mangelt dem,
Den Gottes Gnad umfähet ?
Wenn er zu Gott mit einer Bitte gehet,
Ist ihm das Opfer angenehm.
Er darf mit Gott, als seinem Vater, sprechen.
Zum Tempel ist sein Hertz geweiht,
Da wohnet Gott mit seiner Heiligkeit.
Stößt ihm bald dies, bald jenes zu?
Die Seele bleibt in stiller Ruh.
Kein Sturm kann ihre Hoffnung brechen.
Er hält sich fest an Gottes rechte Hand,
Und da ist ihm der sichre Trost bekannt,
Dass ohne Gottes Willen
Ihm nichts begegnen kann.
Was nun sein Gott verhängt und tut,
Ist alles wohl getan.
Dadurch weiß sich der Blöde Muth
Voll Freudigkeit zu stillen.
Das Kreuz ist ihm ein Feierkleid,
Darinnen Gottes Kinder prangen,
Das zieht er willig an,
Und denkt an jene Herrlichkeit,
Die er im Himmel soll empfangen.
In Gottes Gnade geht sein ganzer Lebenslauf.
Wie sie des Abends war, kömmt sie des Morgens wieder.
In Gottes Gnade legt er sich zu Bette nieder.
In Gottes Gnade steht er von dem Lager auf.
In Gottes Gnade schläft er auch im sterben ein.
In Gottes Gnade wird er ewig selig sein.

 

4. Aria

Meine Seele sey vergnügt /
Wie es GOttes Gnade fügt.
Must du dich von Menschen hassen/
Drücken / und verfolgen lassen ?
Immerhin. Und nur Gedult.
Bleibet dir doch GOttes Huld.
Hab ich meinen GOtt zum Freunde/
Leuchtet mir sein Gnadenschein ?
Ey/ so müssen auch die Feinde
Wieder Willen Freunde seyn.

Meine Seele sei vergnügt,
Wie es Gottes Gnade fügt.
Musst du dich von Menschen hassen,
Drücken und verfolgen lassen?
Immerhin. Und nur Geduld.
Bleibet dir doch Gottes Huld.
Hab ich meinen Gott zum Freunde,
Leuchtet mir sein Gnadenschein?
Ei, so müssen auch die Feinde
Widerwillen Freunde sein.

 

5. Corale

Wenn sich der Menschen Hulde und
Wohlthat alle verkehrt / so sind sich
Gott gar balde/sein Macht und Gnad
bewährt/ er hilfft aus aller Noth / er
rett von Sünde und Schanden / von
Ketten und vonBanden / und wenns
gleich wär der Tod.

Wenn sich der Menschen Hulde
und Wohltat alle verkehrt,
so sind sich Gott gar balde,
sein Macht und Gnad bewährt,
er hilft aus aller Not,
er rett‘ von Sünde und Schanden,
von Ketten und von Banden und wenn‘s
gleich wär der Tod.

 

6. Coro

Denn der HErr ist freundlich/u Seine Gnade wäh=
ret ewig/ und seine Wahrheit für und für. Psal. C,5.

Denn der Herr ist freundlich und Seine Gnade währet ewig und seine Wahrheit für und für.
Psalmen 100, 5

   

To the most venerable and most gracious Ms. Grażyna Banduch I dedicate the transcription and the modernized version of the text.

Najczcigodniejszej i najłaskawszej Pani Magister Grażynie Banduchównie poświęcam transkrypcję oraz wersję uwspółcześnioną tekstu.

Text contributed by: Marc Roderich–Pfau
Transcription by: Filip Adam Zieliński
Version in modern German by: Filip Adam Zieliński
Autor transkrypcji i wersji we współczesnym języku niemieckim: Filip Adam Zieliński (April 2020)
e-mail: mailto:f.a.zielinski@interia.pl
Contributed by Filip Adam Zieliński (October 2020)

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Last update: Friday, September 02, 2022 23:24